Für die Betroffenen ist eine Fehlgeburt oft nicht nur eine schmerzliche Erfahrung, sondern
auch ein großes Problem wie danach damit umgegangen wird. Es handelt sich immer noch um
ein großes Tabuthema und nur wenige sprechen sehr offen mit ihrem Umfeld darüber.
Aber es betrifft sehr viele Frauen und wenn es einmal angesprochen wird, erhält man auf
einmal auch viele Erlebnisberichte aus dem nahen Familien- und Freundeskreis. Allein das
Gefühl, mit diesem Erlebnis nicht alleine zu sein, tut sehr gut.
Jeder hat seine eigene Art und seinen Rhythmus, wie er mit negativen Erlebnissen umgeht
bzw. Trauer bewältigt. Meistens tut aber der Austausch mit Gleichgesinnten oder Experten
sehr gut und hilft, alles richtig einzuordnen und zu verarbeiten. Rituale und Erinnerungsstücke
können auch hier wichtige Hilfen sein.
Bevor eine erneute Schwangerschaft angestrebt wird, sollte das Erlebte verarbeitet sein, damit
das nächste Kind nicht schon mit einer Bürde ins Leben startet und auch sein
Sternenschwesterchen oder -brüderchen zumindest zum Teil mit ersetzen muss. Und auch für
die Mutter selbst belasten unverarbeitete Erlebnisse aus vorherigen Schwangerschaften und
Geburten oft eine Folgeschwangerschaft.