Stillen oder Flasche füttern? Eine Entscheidung, die nur die Frau selbst treffen kann, denn nur sie muss es später leisten und nur sie kennt ihre Familiensituation am besten. Die meisten werdenden Mütter antworten mir auf die Frage, ob sie vorhaben, zu stillen: „ja, sofern es funktioniert“ oder „ja, sofern ich genug Milch habe“. Andere verneinen eher entschuldigend, rechtfertigen sich sofort oder treten eher forsch auf, da sie Überredungsversuche oder Vorwürfe erwarten, wenn sie nicht vorhaben, zu stillen.
Um das Thema Stillen ranken sich immer noch sehr viele Unsicherheiten und Mythen. Die meisten Mütter wollen stillen, sind aber auch sehr verunsichert von Erzählungen aus der Verwandtschaft oder von Freunden. Manche stellen es sich wiederum zu einfach vor und geben schnell auf, wenn Schwierigkeiten auftreten. Unser Körper ernährt das Kind 9 Monate lang in der Schwangerschaft, warum sollte er nach der Geburt damit aufhören? Wichtig ist daher, Vertrauen zu unserem Körper zu haben. Stillen ist genau wie Geburt Teamarbeit zwischen Mutter und Kind. Daher hat die Mutter nur zu 50% das Gelingen in der Hand, die andere Hälfte liegt beim Kind. Die Mütter stehen in der heutigen Zeit unter großem Druck, da das Umfeld meistens erwartet das selbstverständlich gestillt wird. Tun sie das nicht oder ist es ihnen aus einem bestimmten Grund nicht möglich, hagelt es oft unbedacht verletzende Kommentare oder voreilige und ungefragte Ratschläge, obwohl die Betreffenden die genaue Situation der Wöchnerin gar nicht kennen. Wichtig ist daher sofern gewünscht, sich gut auf das Stillen vorzubereiten und sich dann im Wochenbett von der Hebamme unterstützen zu lassen auf dem Weg, den die Mutter mit ihrem Kind gehen will unabhängig davon, was andere davon halten.